Jack Smith, Filmemacher, Schauspieler, (Flaming Creatures)
Henry Flynt, Philosoph, Musiker, Künstler, Anti-Art Aktivist,


Ikonoklasmus > Rückseite der Bilder oder Objekte, ... dass sie ihr Leben einer Praxis, einem Umgang verdanken ... eine Art wirkliche Praxis der Materialen und Techniken, aber auch eine Praxis der Wahrnehmung und der Bewegung der Körper, und eine Praxis der Behausung und Umgebung ... und alle lassen sich ändern;

> Demokratisierung der ästethischen Haltung

("also beispielsweise der Heirat einer Gymnasiallehrerin mit einem Postangestellten dieselbe Aufmerksamkeit und dasselbe Interesse entgegenzubringen wie der literarischen Erzählung von einer Missheirat, den Äußerungen eines Metallarbeiters die gleiche andächtige Aufnahme zu gewähren, wie sie eine bestimmte Lektüretradition den vollendesten Formen der Poesie oder Philosophie vorenthält.")

SOUP AND TARTS

+ DETAIL

JERRY HOVAGIMYAN

"Das woran ich mich am stärksten erinnere, war die Armut. Wir waren alle so scheiß-arm. Ich konnte mir kein Material leisten, kaum meine Miete bezahlen, und wurde nach Nichtbezahlung oft hinausgeworfen."

FRANK ZAPPA

FOOD Caroline Goodden

"Ich wollte der Welt mein/unser Kochen vorführen. Ich wollte einen Ort zum Essen haben, mit Essen, dass ich mochte, einen Ort der dann geöffnet war, wenn ich es wollte. Und ich wollte einen Ort schaffen, wo Künstler nicht durch feste Arbeitszeiten pro Tag oder Woche festgelegt waren, falls sie plötzlich einmal Zeit brauchten, um ihre Ausstellungen zu verwirklichen, und immer noch einen Job sicher hatten, wenn sie damit fertig waren. Das ist uns in jeder Hinsicht gelungen. Während unserer Zeit garantierte FOOD rund 300 Künstlern ihren Unterhalt."

allerdings

"Eine ganze Zeit lang bereitete der eine oder andere Künstler, meist Gordon, raue Mengen von Essen zu und servierte sie zum Abendessen. Man hatte keine Wahl, was man zu essen bekam. Einiges war extrem kreativ. ... Natürlich hatte man gedacht, mit FOOD sei Geld zu verdienen, aber das Gegenteil war der Fall"

ABRECHUNG

Wenn man sich die Abrechnung von FOOD ansieht - das ist die falsche Liste -

Neben den erwartenbaren Dingen wie

Investitionskosten 63 000 $
Löhnen 37 700,29
Reparaturen 1 010,24
Mehrwertsteuer 7 288,45
Bankgebühren 89,08
Küchenausstattung und Zubehör 33 147.28

usw

wurden

172 kg Kaninchen geschmort
220 Büschel Petersilie fein verteilt
671 kg Lamm irrgeleitet
1 554 Salatköpfe verbraucht
1 083 Gläser zerbrochen
47 Hunde nach draußen gebeten


gab es

2 Aufstände (Streiks), den der Tellerwäscher im Februar 72 und den Radioaufstand vom Mai 72
7 gefälschte Sozialversicherungsnummern
3 913 schmutzige Hemden, Schürzen und Handtücher
99 Fingerschnittwunden


waren

84% Prozent der Beschäftigten Künstler

und

3 082 Gratisessen ausgegeben worden

aber ich glaube das ist der erste ausgeschüttete Cafe im clubblumen

KAPROW

Aber weil alles schon einmal begonnen hat, heißt das nicht, dass es nicht wieder von vorne anfangen kann z.B. mit ...

Farben, Stühlen, Lebensmitteln, Glühlampen und Neonleuchten, Rauch, Wasser, alten Socken, einem Hund, Filmen und noch tausend anderen Dingen, die von der gegenwärtigen Künstlergeneration entdeckt werden. Diese kühnen Schöpfer zeigen uns nicht nur die uns immer schon umgebende, von uns nur nicht wahrgenommene Welt, als sei es das erste Mal, sie werden uns zudem gänzlich unerhörte Geschehnisse und Ereignisse enthüllen, die sich in Mülleimern, Polizeiakten, Hoteleingangshallen finden lassen, die in Schaufenstern und auf der Straße zu sehen sind und die in Träumen und während schrecklicher Unfälle empfunden werden. Der Geruch von zerdrückten Erdbeeren, der Brief eines Freundes oder eine Reklametafel, die einen Rohreiniger anpreist, ein dreifaches Klopfen an der Tür, ein Kratzer, ein Seufzer oder eine Stimme, die endlos tadelt, ein blendendes stakkatoartiges Aufblitzen, eine Melone - all das wird zum Material für diese neue konkrete Kunst. Der junge Künstler von heute muß nicht mehr behaupten "Ich bin ein Maler " oder "ein Dichter" oder "ein Tänzer". Er ist einfach ein "Künstler". Das ganze Leben steht ihm offen. In Alltagsgegenständen wird er die Bedeutung von Alltäglichkeit entdecken. Er wird nicht versuchen, sie in etwas Außergewöhnliches verwandeln. Er wird einfach nur ihre wirkliche Bedeutung kenntlich machen. Die Leute werden erfreut oder vom Entsetzen gepackt sein, die Kritiker verwirrt oder amüsiert, das aber wird die Alchemie von clubblumen sein, da bin ich mir sicher.

Gordon Matta-Clark
Caroline Goodden
Suzy Harris
Rachel Lew
Tina Girouard